Die Selektion und die Weizenzüchtung bei LG orientieren sich konsequent an der Praxis. Die daraus resultierenden Sorten sind somit sowohl für Stoppelweizenfruchtfolgen geeignet, als auch für Mulchsaat und für Frühdrusch. Zu den typischen Merkmalen dieser neuen Sorten gehören u.a. auffallende spezifische Eigenschaften, etwa in Bezug auf Resistenzen gegenüber verschiedenen Krankheiten, ein Spitzenertrag, eine überdurchschnittlich gute Verwertung von Nährstoffen und auch z.B. besondere Verarbeitungsqualitäten.
Die Eigenschaften und Sortenleistungen von Getreide sind vielfältig und der Markt hält für die vielen verschiedenen Ansprüche ein breites Produktportfolio parat. Die größte Gewichtung bei der Sortenwahl hat für die meisten Landwirte nach wie vor der Ertrag. Denn dieser macht für viele alles wett und gilt als der Erfolgsparameter in den meisten Kulturen.
Pflanzengesundheit ist erst seit kurzer Zeit umfangreicher in den Fokus gerückt. Geplante einschlägige politische Maßnahmen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln haben viele Anbauer sensibilisiert.
Aktives Resistenzmanagement durch gesunde Sorten
Das weit verbreitete und sich immer wiederholende Argument der Einsparungspotenziale ist nicht der einzige Vorteil, der von überdurchschnittlich gesunden Sorten ausgeht. Seitdem die Fungizide einer deutlichen Preissteigerung unterliegen, werden Pflanzenschutzmaßnahmen und Aufwandmengen aus Kostengründen immer mehr hinterfragt. Gerade bei der Reduzierung der Aufwandmengen sollte Vorsicht geboten sein. Resistenzen im Bereich von Septoria- und Mehltaustämmen sind durchaus bekannt und werden durch Wirkstoffreduktion gefördert. Auch bei den Rostkrankheiten und anderen Pathogenen nehmen die Resistenzen zu. Viele Wirkstoffgruppen der Fungizide (bspw. Azole) werden in mehreren Kulturen innerhalb der Fruchtfolge eingesetzt und daher oft sehr inflationär appliziert. Gesunde Sorten bieten hier eine Möglichkeit, aktives Resistenzmanagement zu betreiben. Durch den Anbau von gesunden Weizensorten können Wirkstoffe gezielt entlastet und zusätzlich bares Geld gespart werden.
Sicherheit – bei gleichzeitiger Kosteneinsparung
Wetterbedingungen haben im Bereich Pflanzenschutz erhebliche Einflüsse. Trockenheit, Hitze, Nässe, Strahlung und Wind beeinflussen die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln. Wachstumsregler sind dort ebenso betroffen wie Fungizide und Herbizide. EC-Stadium und Infektionsbedingungen geben oft den Termin für die PSM-Applikationen vor. Sind keine adäquaten Bedingungen für den Behandlungserfolg gegeben, muss eventuell der negative Einfluss der oben genannten Faktoren akzeptiert werden – das ist aber nicht das Ziel. Prophylaktische Behandlungen sollten definitiv der Vergangenheit angehören. Sie sind nicht Bestandteil der guten fachlichen Praxis, in der die Beachtung von Schadschwellen- und Prognosemodellen Anwendung findet. Gesunde Sorten die in den Sortenprüfungen überdurchschnittliche Erträge, auch in der unbehandelten Stufe 1 erzielen, schaffen einen wahren Mehrwert und Sicherheit für den Anbauer. Hier wird klar, dass es bei dem Thema nicht nur um die Einsparung von Pflanzenschutzmitteln geht, sondern auch um Einsparung von Kosten für Bestandeskontrolle, Arbeitsorganisation und Arbeitsausführung. Jeder Betrieb, der hier den Aufwand reduzieren kann, steigert seinen Gewinn. Es können umfänglich Kosten gespart und Gewinn maximiert werden. Sogenannte Highinput-Sorten sollten nicht mehr angebaut werden, um die optimale spezifische Intensität möglichst gering zu halten, damit am Ende der Gewinn hoch ist.
Aufgabe der Züchtung - genetischer Pflanzenschutz
In der Züchtung hat das Umdenken schon vor Jahren begonnen. Das Ziel ist, Sorten von vornherein mit genetischem Pflanzenschutz zu selektieren und so mit einem breiten Resistenzprofil auszustatten. Das ist der Weg in die Zukunft! Denn gesunde Weizensorten, wie beispielsweise LG KERMIT und LG OPTIMIST schaffen Sicherheit, den potenziellen Ertrag tatsächlich zu ernten und dabei Aufwand und Kosten zu sparen.
Die Mehrheit der Sorten unterliegt nach bei steigenden Erträgen der Rohproteinverdünnung. Es gibt jedoch einige Sorten, die durch ihrer postive GPD (Grain Protein Deviation) die Proteingehalte unabhängig vom Ertrag stabilisieren.
Ährenfusarium gehört weltweit zu den wichtigsten Getreidekrankheiten. Mykotoxinbelastung und Ertragsausfall können umfangreich sein! Einen Schlüssel zum Erfolg bietet genetische Resistenz.
Neben den "nackten" Einstufungen in E-, A-, B- und C-Qualitäten lohnt es sich auf die Verkaufsqualität zu schauen. Im Wesentlichen gehören dazu die Fallzahl, der Rohproteingehalt und der Sedimentationswert.
Die offiziell empfohlene B-Weizensorte INFORMER hat vom Bundessortenamt offiziell auch die Braueignung bescheinigt bekommen. Welche Anforderungen und Perspektiven bietet der Anbau von Brauweizen?