Sonnenblumen sollten nur alle fünf Jahre auf derselben Fläche angebaut werden, um Fruchtfolgekrankheiten zu vermeiden.
Die besten Vorfrüchte für Sonnenblumen sind alle Getreidearten und Mais. Diese Kulturen sind ideal, da sie keine hohen Stickstoffnachlieferungen verursachen, die zu einer verzögerten Reife der Sonnenblumen führen könnten. Zudem helfen sie, Fruchtfolgekrankheiten zu vermeiden, die bei Sonnenblumen, Raps und Kartoffeln auftreten können. Wichtig ist deshalb, dass Sonnenblumen nur alle fünf Jahre auf derselben Fläche stehen, um das Risiko von Krankheiten wie Sclerotinia und Botrytis zu minimieren.
Mit der Aussaat kann im März/April begonnen werden, sobald sich der Boden ohne Strukturgefährdung bearbeiten lässt, und sobald er genügend erwärmt ist. Die Sonnenblume benötigt eine Bodentemperatur zwischen 8 und 10°C. Je früher Sie säen können, desto besser, denn die Sonnenblume nutzt die Lichtverhältnisse der langen Tage.
Bei einer Tiefe von mehr als 6 cm wächst die Pflanze langsamer und weniger gleichmäßig. Bei einer Tiefe von weniger als 3 cm sind die Körner eher Vögeln und trockenen Bedingungen ausgesetzt, die sie an der Keimung hindern.
Die Aussaatgeschwindigkeit: Die optimale Drill-Geschwindigkeit liegt zwischen 4 und 6 km/h bei 9 bis 10 Körnern pro Sekunde.
Bei einer Geschwindigkeit von 6 bis 9 km/h liegt der potenzielle Verlust bei 1.000 bis 4.000 Körnern/ha. Das erhöht sich weiter bei 6 bis 12 km/h auf einen potenziellen Verlust von bis zu 10.000 Körnern/ha.
Die zugelassenen Herbizide für Sonnenblumen sind überwiegend im Vorauflauf einzusetzen, teils auch im frühen Nachauflauf.
Bei herbizidtoleranten Sorten verlängert sich der Anwendungszeitraum bis zum 4- bis 6-Blatt-Stadium. Botrytis und Sclerotinia sind die bedeutendsten Krankheiten bei Sonnenblumen. Eine verhaltene Stickstoffdüngung und eine Bestandsdichte im unteren Bereich können das Befallsrisiko verringern. Bei starkem und frühem Zuflug von Blattläusen kann eine Bekämpfung notwendig sein. Die jeweils aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmittel sind auf der Internetseite des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zu finden.
Anbauratgeber Sonnenblume 2024
Die Praxisinformation "Anbauratgeber Sonnenblume", herausgegeben von ufop (Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V.) bietet einen Überblick zu:
Wir sind zu Gast bei Philipp Hattendorf in der Nähe von Hannover. Philipp hat schon einige Erfahrungen im Sonnenblumenanbau gesammelt und hat uns im Video wertvolle Tipps geben. Wir haben die Inhalte und Themen dieses Gesprächs für Sie hier auch als Text kurz zusammengefasst.
Warum Sonnenblumen anbauen?
Wir sind hier im Raum Hannover, einer Region, die nicht unbedingt als typisches Sonnenblumenanbaugebiet bekannt ist, und doch sind die Bedingungen so "besonders", dass Philipp angefangen hat diese Kultur auszuprobieren. Grundwasser ist zwar vorhanden, aber die Niederschlagsmengen liegen bei (nur) 600-650 mm pro Jahr und es droht vermehrt Sommertrockenheit. Eine mögliche Einsparung von Düngekosten trägt dazu bei die Sonnenblume in Betracht zu ziehen. Sie bietet zudem ein Auflockerung der Fruchtfolge.
Wie Sonnenblumen anbauen?
Die Aussaat erfolgt Ende März oder Anfang April, sobald der Boden sich ohne Strukturgefährdung bearbeiten lässt und genügend erwärmt ist (6 bis 8 °C). Die Körner werden in das feinkrümelige Saatbett mit gutem Bodenschluss auf 3 bis 5 cm Tiefe abgelegt (auf leichteren Böden eher tiefer, auf schweren eher flacher), bei einer Reihenweite von 50 cm (vorhandene Technik). Die angestrebte Pflanzendichte beträgt ca. 7 Pflanzen pro Quadratmeter, so dass eine Aussaat mit 7 bis 8 Körnern pro Quadratmetern erfolgt (angepasst an örtliche Gegebenheiten).
Die Unkrautregulierung erfolgt chemisch im Vorauflauf und bei Bedarf mechanisch.