Der schwarze Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus picitarisis Gyll.) tritt in den letzten Jahren verstärkt in Erscheinung. Er gehört zur Familie der Rüsselkäfer und ist ein sogenannter Kühlbrüter.
Der Käfer ist derzeit regelmäßig in den warmen Gebieten Südhessens, in der Wetterau, in Westhessen sowie in Nordhessen zu finden. Tendenziell wird von einer weiteren Zunahme aufgrund von Klimaveränderung ausgegangen.
Der etwa 2,4 bis 3,7 mm lange Rüsselkäfer ist glänzend schwarz gefärbt und unterseits hell beschuppt.
Die 4 bis 5 mm lange weiße, beinlose Larve hat zunächst eine dunkelbraune, später eine hellgelbe Kopfkapsel.
Die Käfer fliegen ab Mitte September, ca. 3 Wochen nach dem Rapserdfloh in die Bestände ein. Etwa 4 Wochen später erfolgt die Eiablage der Käferweibchen. Bei milden Temperaturen kann dies während des gesamten Winters bis Ende März erfolgen. Jeweils 3-12 Eier werden in eine zuvor ausgefressene Eikammer am Rapsstängel abgelegt. Von dort bohren sich die nicht bekämpfbaren Larven in den Herzbereich der jungen Rapspflanzen. Die Folge ist die Zerstörung des künftigen Hauptriebs. Das Überwinterungsrisiko steigt massiv an. Wenn befallene Pflanzen überleben, sind Kümmerwuchs und vermehrte Seitentriebbildung die Folge.
Etwa Mitte April verlassen die ergewachsenen Larven die Rapspflanze und verpuppen sich im Boden. Nach einigenWochen, etwa im Juni, schlüpft die neue Käfergeneration und legt eine Sommerruhe ein, bis sie im Herbst die Rapsfelder anfliegt.