Rapsglanzkäfer Befall
Starker Befall der Blütenanlagen durch den Rapsglanzkäfer
Rapsglanzkäfer - Fraßschaden an der Knospe
Fraßschaden an der Blütenknospe

Der Rapsglanzkäfer: Schadbild, Biologie und Bekämpfung

Der Rapsglanzkäfer (Meligethes aeneus F.) ist einer der bedeutendsten Schädlinge im Winterrapsanbau. Um Ernteausfälle zu vermeiden, ist es wichtig, den Befall frühzeitig zu erkennen und gezielte Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten.

Biologie und Schadbild:

Überwinterung und Zuflug

Der Rapsglanzkäfer überwintert an Waldrändern und Gebüschen. Im Frühjahr, bei sonnigem Wetter, fliegen die Käfer ab einer Temperatur von 10 bis 12 °C in die Rapsbestände ein. Der Hauptzuflug findet ab 15 °C statt.

Aussehen

  • Käfer: Der Rapsglanzkäfer ist zwischen 1,5 und 2,5 mm lang. Der oval geformte Käfer ist schwarz mit einem grün- bis bläulich glänzendem Rücken.
  • Larve: Die Larve des Rapsglanzkäfers ist gelblich-weiß, schlank und hat eine Länge von 3,5 bis 4,0 mm. Der spärlich beborstete Körper besitzt einen schwarzbraunen Kopf und drei kurze, schwarzbraune Beinpaare. Auf jedem Körperabschnitt sind 2 bis 3 dunkle Flecken.

Schadwirkung

Im Rapsbestand ernährt sich der Käfer fast ausschließlich von Blütenstaub. Wenn zum Zeitpunkt des Zufluges noch keine Blütenblätter geöffnet sind, zerbeißt der Käfer die Kelch- und Blütenblätter, wobei teilweise auch der Fruchtknoten verletzt wird. Dadurch werden die Knospen zerstört. Besonders bei frühem Auftreten des Käfers oder bei langsamer Entwicklung der Rapspflanzen kann dies zu erheblichen Verlusten führen. Ab Blühbeginn hält sich der Schaden hingegen in Grenzen. Die Larven richten dann keinen weiteren Schaden mehr an, da sie sich "nur" von Pollen ernähren.

Vorbeugende Maßnahmen und Bekämpfungsstrategien

Förderung einer zügigen Frühjahrsentwicklung

Alle Maßnahmen, die eine zügige Frühjahrsentwicklung des Rapses fördern (z.B. Sortenwahl, Düngung etc.), sind günstig, um das kritische Knospenstadium so kurz wie möglich zu halten und damit die Schäden durch den Rapsglanzkäfer zu reduzieren.

Insektizideinsatz

Die Notwendigkeit eines Insektizideinsatzes hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Stärke des Befalls, dem Entwicklungsstadium des Rapses und der Witterung.

Schwellenwerte: Zahl der Käfer am Haupttrieb
BBCH 51 – 55:     > 8 Käfer/Haupttrieb
BBCH > 55:     > 10 Käfer/Hauptrieb

Beachten Sie die regionalen Empfehlungen und Bekämpfungsrichtwerte. Bei schwachen Beständen sollten Sie den Bekämpfungsrichtwert halbieren (Quelle: LWK Niedersachsen).