Welcher Mais passt am besten zu meinem Betrieb, wie kann ich die Ration mit der Sortenwahl beim Mais optimieren?
Die Maissorte ist nicht das "Allheilmittel", wenn es um die optimale Futterversorgung der Milchviehherde geht. Es gibt viele weitere Hausaufgaben, die sorgfältig erledigt sein wollen, um qualitativ hochwertige Futterrationen überhaupt zu ermöglichen. Dazu gehören:
Mais liefert - im Vergleich zu Gras - hohe Anteile Stärke und ist damit eine wichtige energetische Komponente für Versorgung der Milchkuh. In Rationen mit hohem Maisanteil (>=60%) können aber die hohen Stärke- und Zuckergehalte der Gesamtration zu Verdauungsproblemen und Pansenazidose führen.
In dem ersten erscheinenen Fenster der Stärke-App können Sie die Daten Ihrer Milchvieh-Ration eintragen. Sie können - wie auch in der Praxis - dazu verschiedene Rationen für Frischmelker und Altmelker anlegen.
In der Beispiel-Ration 1) liegen Mais- und Grassilage in einem ausgewogenen Verhältnis vor. In der Regel zu empfehlende Maissorten sind in solcher Futterration stärkereiche Maissorten.
Bei hohem Anteil von Grassilage steht - wie erwartet - mit Berechnung der Daten die "Ampel" für beide Melkgruppen auf 3x GRÜN. Für beide Leistungsgruppen liegen Stärke, Zucker und Strukturwert, sowie die ruminale N-Bilanz im Bereich der Optimal-Werte.
Optimale Maissorten in diesem Beispiel sind LG Maissorten mit dem Label LG Animal Nutrition, "Stärkereich"
Im zweiten Beispiel finden Sie eine Ration mit hohem Mais-Anteil (>=60%).
Hinweis: Achtung - der LG Rationsplaner ist kein quantitativer Rationsgenerator. Er dient explizit nicht dazu, eine komplette Futterration zusammenzustellen und zu optimieren. Vielmehr haben Sie mit dem LG Rationsplaner die Möglichkeit, Ihre Praxis-Ration hier einzugeben und anhand dieser Ration zu ermitteln, was der optimale Maistyp unter Ihren Fütterungsbedingungen wäre.
Hier im Beispiel nun eine "auf dem Papier" zusammengestellte Ration mit hohen Maisanteilen.
Die Beispielration erreicht für Frischmelker gut 300 g/kg Stärke & Zucker je kg TM - das ist ein nicht zu überschreitender Grenzwert! Für Altmelker sollte die Konzentration niedriger liegen.
Wegen erhöhter Azidosegefahr für Frischmelker bzw. Verfettungsgefahr bei Altmelkern sollte bei dieser Ration ein Mais mit hoher Restpflanzenverdaulichkeit zum Einsatz kommen.
Empfehlung Maissorten mit Siegel LG Animal Nutrition "Hoch Restpflanzenverdaulich".
Kalkulationen - ob jetzt die zu Grunde liegenden Angaben grob geschätzt oder exakt ermittelt sind - haben immer einen Nachteil: Sie liefern "nur" ein Ergebnis. So schwarz und weiß lässt sich aber nicht alles erklären. Deshalb liegt dem LG Rationsplaner noch eine "gewisse" Abwägung zu Grunde:
Wenn für Frisch- und Altmelker verschiedene Silos zur Verfügung stehen, dann kann für beide Leistungsgruppen der optimale Mais getrennt ermittelt werden. So weit so gut. In der Praxis stehen aber auch für unterschiedliche Leistungsgruppen nicht zwangsläufig unterschiedliche Silos zur Verfügung.
Für die Fütterung aus 1 Silo sind deshalb folgende Bedingungen hinterlegt: