Erbsenfeld in der Blüte

Anbau von Körnererbsen

Der Anbau von Körnererbsen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und lag (nach 38.000 Hektar im Jahr 2013) dann im Jahr 2022 bei über 100.000 Hektar. Sie sind sowohl für den Einsatz in der Fütterung, als auch in der menschlichen Ernährung geeignet. Körnererbsen gelten als nachhaltige, regionale Proteinquelle, und dank der Symbiose mit Knöllchenbakterien ist die Stickstoffversorgung gratis dabei.

LG CORVET

LG CORVET ist eine gelbsamige, halbblattlose Körnererbse für alle Lagen. 

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Das sind die Anforderungen and den Standort

  • Humose, tiefgründige Lehmböden gut geeignet, bei auseichender Wasserversorgung sind leichtere und flachgründigere Böden ebenfalls geeignet.
  • Ungeeignet sind Sand- und Tonböden, saure oder staunasse sowie verdichtete Böden.
  • Wichtig sind gute Keimwasserversorgung und ausreichende Wasserversorgung zur Blüte.
  • Trockene Abreifebedingungen günstig für gesunde Abreife
  • pH-Wert: 6-7

Fruchtfolge - 5-6 Jahre Anbaupause einhalten

  • Auflockerung getreide- und maisintensiver Fruchtfolgen.
  • Mit sich selbst unverträglich. Anbaupausen von 5 bis 6 Jahren einhalten!
  • In der Nachbarschaft sollten wegen des Überwanderns von Schädlingen keine Leguminosen stehen.
  • Geringere Ansprüche an die Vorfrucht.
  • Geeignete Vorfrüchte sind Getreidearten.
  • Die effektive Verwertung des von der Körnererbse hinterlassenen Stickstoffs erfordert das Unterlassen unnötiger Bodenbearbeitung nach der Ernte und die Minimierung vegetationsloser Zeit.
  • Die richtige Wahl der Folgefrucht (Wintergerste, Winterweizen), Zwischenfrüchte sowie ggfs. Frühsaaten reduzieren die Mineralisierung des fixierten Stickstoffs und somit die Gefahr der Nitratauswaschung in den Wintermonaten.
  • Vorfruchteffekte sind neben der N-Lieferung die Bodengare, eine verbesserte Bodenstruktur, Humuslieferung und phytosanitäre Effekte.

Bodenbearbeitung - gut durchwurzelbar, feinkrümelig

  • Eine gut durchwurzelbare Krume ist Voraussetzung für den erfolgreichen Körnererbsenanbau.
  • Es gilt: Je sorgfältiger Bodenbearbeitung und Aussaat durchgeführt werden, umso sicherer und höher sind Aufgang und Ertrag.
  • Eine gründliche und mindestens 15 cm tiefe Bodenlockerung hat im Herbst zu erfolgen. Eine Pflugfurche ist nicht zwingend erforderlich.
  • Krumentiefe Lockerung ist nur notwendig, wenn Bodenverdichtungen vorliegen.
  • Stoppelbearbeitung nach der Ernte der Vorfrucht zur Bekämpfung von Ausfallkulturen und Unkräutern lohnend, um u. a. den Bodenwasservorrat zu schonen.
  • Die Saatbettbereitung sollte bei Befahrbarkeit der Böden zeitig, möglichst in der ersten Märzhälfte, erfolgen. Vermeiden von Strukturschäden hat aber Priorität! („Spuren im Acker = Spuren im Geldbeutel“)
  • Das Saatbett muss auf Ablagetiefe gelockert werden und ausreichend feinkrümelig sein.

Aussaat - möglichst früh im März

  • Möglichst früh im März, um die Vegetation optimal auszuschöpfen und hohe Körnererbsenerträge zu realisieren.
  • Üblicher Termin: Anfang März bis Anfang April
  • Minimaltemperaturen für die Keimung: 1 bis 3 °C
  • Im Jugendstadium werden Fröste bis ca. -4 °C toleriert.
  • Ablagetiefe liegt zwischen 4 und 7 cm, um den hohen Keimwasserbedarf zu decken.
  • Reihenabstand je nach Sätechnik zwischen 12 und 45 cm (Getreideabstand üblich)
  • Saatstärke: 60 - 80 kf. Körner/m²
  • Drillsaat, mit Kreiseleggen-Drillmaschien-Kombinationen, hat sich in der Praxis bewährt.

Das ist bei der Düngung zu beachten

  • Keine Stickstoffdüngung nötig. N-Fixierungsleistung deckt den Eigenbedarf.
  • Grunddüngung mittelfristig nach Entzug ausrichten. Im Rahmen der Fruchtfolge sollte Leguminosen bei der Grunddüngung jedoch bevorzugt werden.
  • Entzüge:
    P2O5: 11 kg pro t Korn
    K2O: 14 kg pro t Korn
    MgO: 2 kg pro t Korn
  • Schwefelbedarf: ca. 20 kg/ha
  • Organische Düngung nicht empfehlenswert.
  • Bei Kalkbedarf ist zu Körnererbsen zu kalken.

Pflanzenschutz - Verunkrautung verhindern

  • Herbizidanwendung (im VA oder NA) aufgrund langsamer Jugendentwicklung notwendig!
  • Zusätzlich besteht Gefahr der Spätverunkrautung. (Folge: Ernteerschwernisse)
  • Bei VA-Anwendung ist Einhalten der Mindestablagetiefe und im NA die Applikation ab ca. 5 cm Wuchshöhe wichtig, sonst Schädigungen der Pflanzen möglich.
  • Problemunkräuter: Weißer Gänsefuß, Melde-Arten, Kamille & Klettenlabkraut
  • Auswahl distelfreier Standorte wichtig! (Für die Distelbekämpfung gibt es in Körnererbsen keine zugelassenen Herbizide.)
  • Fungizidanwendung ist nur selten (bei extremen Befallsdruck) erforderlich.
  • Saatgutbeizung gegen Auflaufkrankheiten zu empfehlen.
  • Insektizide müssen im Mittel nur einmal, eventuell zur Bekämpfung des Blattrandkäfers, der Grünen Erbsenlaus bzw. des Erbsenwicklers, eingesetzt werden.
  • Zur Bekämpfung stehen Lambda-Cyhalothrin- und Pirimicarb-haltige Insektizide zur Verfügung,

Krankheiten und Schädlinge

  • Grauschimmel (Botrytis cinerea)
  • Brennfleckenkrankheit (Asxochyta-Arten)
  • Echter und Falscher Mehltau (Erysiphe pisi, Peronospora pisi)
  • Viruskrankheiten
  • Grüne Erbsenlaus (Acyrthosiphon pisum)
  • Erbsenwickler (Cydia nigricana)
  • Blattrandkäfer (Sitona lineatus)
  • Ernte Juli bis Anfang August erfolgt im Drusch mit Standardmähdrescher.
  • Dank Semileafless-Typen, bei denen sich Pflanzen stark verranken, ist der Mähdrusch heute nicht mehr problematisch.
  • Zum Erntezeitprunkt müssen die Hülsen hellbraun und die Körner hart sein.
  • Optimale Kornfeuchte für den Drusch: 15 – 17 % (max. 24 %)
  • Quetschungen (Kornfeuchte > 24 %) und Bruch oder Risse (Kornfeuchte < 15 %) der Körner sind beim Drusch zu vermeiden.
  • Drusch zur Minimierung des Hülsenplatzens in die Morgen- oder Abendstunden verlegen.

Leitlinie integrierter Pflanzenschutz

Die Leitlinie des integrierten Pflanzenschutzes im Anbau von Körnerleguminosen wurde herausgegeben von der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (ufop), sie fasst den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema zusammen (zu Aspekten wie Standortwahl, Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Aussaat, Förderung natürlicher Gegenspieler, regelmäßige Kontrollen im Bestand, Prognosemodelle und Informationsquellen).

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Weitere Leguminosen von LG

Neben der Körnererbse gibt es bei LG auch Ackerbohnen.

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