Winterweizen wird in Deutschland auf über 3 Mio ha angebaut. Damit ist es die größte landwirtschaftliche Kultur. Ein bedeutender Anteil des von den Landwirten geernteten Weizens dient der Verwertung als Brotgetreide.
Auf einem Hektar (10.000 m²) des Weizenfeldes, das Sie hier sehen, ernten die Landwirte in Deutschland durchschnittlich 8 t Weizen aus dem ca. 6 t Mehl gewonnen werden können. Aus dieser Mehlmenge lassen sich 9 t Brot backen, was wiederum den Pro-Kopf-Verbrauch an Backwaren von etwas mehr als 100 Bundesbürgern deckt.
Diese Leistung erbringt jeder Landwirt Jahr für Jahr für Sie und wir unterstützen Ihn mit einer Vielzahl an Weizensorten für die unterschiedlichsten regionalen und anbautechnischen Ansprüche.
Die Entwicklung des Getreideanbaus begann, als die Menschen sesshaft und von Jägern und Sammlern zu Bauern wurden. Seit fast 8000 Jahren werden Nahrungsmittel aus Getreide hergestellt - die ältesten bekannten sind der Brei und der Fladen, beide gehören bis heute für viele Menschen zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Für die ersten Fladenbrote wurde der Getreidebrei auf erhitzten Steinen ausgebacken. Schon vor etwa 4000 Jahren entstanden im Orient durch Zusatz von Hefe oder Sauerteig die bis heute bei uns üblichen Brotlaibe.
Bis zum 16. Jahrhundert wurde hauptsächlich Gerste als Brotgetreide genutzt, heutzutage überwiegen in den Industrieländern Weizen und regional auch Roggen. Andere Arten wie Buchweizen, Hirse oder Mais werden hauptsächlich in Ländern der dritten Welt verwendet. Nach wie vor gehört gehört Brot für viele Menschen zur täglichen Ernährung und besonders in Deutschland lässt die Auswahl an Sorten keine Wünsche offen.
Zu den Getreidearten gehören Roggen, Weizen, Dinkel, Triticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen), Gerste, Hafer, Reis, Buchweizen, Hirse und Mais; wobei zu den sogenannten Brotgetreiden nur Roggen, Weizen und Dinkel gezählt werden. In Spezialbroten wie Mehrkorn- oder diätischen Broten werden aber auch die übrigen Getreidearten verwendet. Die Verarbeitung des Getreides geschieht meist durch Zerkleinern mit dem Walzenstuhl, der Hammermühle oder der Steinmühle und anschließendem Sieben. Zu den Getreideerzeugnissen gehören nicht nur die Mahlerzeugnisse, sondern beispielsweise auch Speisegetreide, Keime, Kleie und Stärken.
Über 90% der Bundesbürger essen täglich Brot oder Brötchen, pro Kopf und Jahr werden in Deutschland im Durchschnitt etwa 80 Kilogramm Brot verzehrt. Am beliebtesten sind Mischbrote, Toastbrote, Brote mit Körnern und Saaten sowie Vollkorn- und Schwarzbrote. An Bedeutung gewinnen die sogenannten Kleingebäcke, zu denen beispielsweise Brötchen, Brezeln oder Croissants zählen.
Alle Getreidearten enthalten Ballaststoffe und somit auch das daraus hergestellte Brot (umso mehr, je dunkler das verwendete Mehl ist). Die wichtigste Wirkung entfalten die Ballaststoffe im Darm, wo sie unerwünschte Stoffe wie Schwermetalle, Cholesterin und Ammoniak binden und so deren Aufnahme in den Körper verhindern. Auch für Diabetiker ist eine ballaststoffreiche Kost von Vorteil, da hierdurch der Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigt.
Ganz allgemein kann eine ballaststoffreiche Ernährung Stoffwechselstörungen entgegenwirken, wobei mehrere Faktoren eine Rolle spielen: eine Kost mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen enthält in der Regel weniger tierische Lebensmittel, weniger Fett, Cholesterin und Zucker, dafür aber mehr komplexe Kohlenhydrate und weniger Kalorien.
Deutschland ist weltweit bekannt für die Vielfalt der Brotsorten. Das breit gefächerte Sortiment lässt sich in vier Brotgruppen einteilen, denen dann die verschiedenen Brotsorten zugeordnet werden: Weizenbrote (mind. 90 % Weizenanteil), Weizenmischbrote (50–89 % Weizenanteil), Roggenmischbrote (50–89 % Roggenanteil) und Roggenbrote (mind. 90 % Roggenanteil). Viele Brotsorten stammen traditionell aus verschiedenen Regionen Deutschlands und tragen entsprechende Namen, wie z.B. das Kasseler Brot, das Mecklenburger Landbrot oder das Holsteinische Vollkornbrot.
Abhängig von der Sorte kann man Brot zwischen einem und sieben Tagen zu Hause lagern. Wichtig ist vor allem die richtige Lagerung, bzw. Verpackung des Brotes. Am besten geeignet sind saubere, luftdichte und trockene Behälter. Bei sogenannten Brottöpfen oder Brotkästen sollte darrauf geachtet werden, dass diese möglichst dicht schließen. Genauso gut sind aber auch gut verschlossene Brotbeutel mit Wachsbeschichtung.