Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) - Sortenresistenz als wirksamste Bekämpfung

Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV)

Die Sortenresistenz als wirksamste Bekämpfung

Wer in der Vergangenheit schon einmal schlechte Erfahrungen mit Viruserkrankungen in der Wintergerste gemacht hat, ist sich der jährlich wiederkehrenden Gefahr durchaus bewusst. Das geht nicht jedem so. Doch immer wieder berichten Gerstenanbauer vom Auftreten des Gerstengelbverzwergungsvirus. Wie kommt’s?

Blattläuse wirken als sogenannter Vektor (= Überträger), und sie übertragen das Virus von einer Vielzahl an Gräsern (z.B. auch Getreidearten und Mais) dauerhaft auf Gerste. 

Kritisch ist insbesondere die Herbstinfektion ab Feldaufgang bis zur Vegetationsruhe. Die Infektion ist dann oft erst - nach der ersten Wärmeperiode - im Frühjahr erkennbar, wenn vom Feldrand sichtbar das Virus nesterartig über den Schlag verteilt die Pflanzen verfärbt.

Typische Zeichen des Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV)

  • Streifige, von den Blattadern begrenzte Aufhellungen
  • Der namensgebende Verzwergungswuchs
  • Übermäßige Bestockung
  • Reduzierte bzw. verkümmerte ährentragende Halme.

Dann ist es aber bereits zu spät. Das Virus hat sich in den Pflanzen etabliert und dramatische Ertragsverluste sind vorprogrammiert.

Abgesehen von der Möglichkeit

  • im Herbst mit Insektiziden die Blattläuse zu bekämpfen 
  • vorbeugend Frühsaaten zu vermeiden und
  • konsequent Ausfallgetreide und Ungräser zu beseitigen

bleibt die Witterung während der Herbstvegetation ein unkalkulierbares und großes Risiko.

Nicht selten gab es im Rückblick der vergangenen Jahre einzelne Regionen, in denen sich die milde Herbstwitterung bis Anfang November hinzog. Entsprechend lang konnten virusbeladene Blattläuse in die Wintergerstenbestände einfliegen, um dort erste Virusschäden zu setzen, die sich dann über etliche Wochen massiv ausgebreitet haben.

Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) - kritisch insbesondere die Herbstinfektion
Nesterweise verteilte BYDV Primärinfektion
Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) - Verzwergungswuchs und übermäßige Bestockung
BYDV-typische Verzwergung und fehlende Schosstriebe

Die Lösung gegen den Gelbverzwergungsvirus

 

Der BYDV-resistenten Sorten BONNOVI und LG CAIMAN ist es letztlich egal, in welchem Zeitraum sie wie oft von virusbeladenen Blattläusen befallen werden. Dank ihres yd2-Resistenzgens ist die Virusvermehrung in der jungen Pflanze im Vergleich zu nicht resistenten Sorten so stark herabgesetzt, dass sich die Bestände ohne Wuchsdepressionen entwickeln und folglich die Erträge stabil bleiben.

Anstelle von ggf. mehrmaligen Insektizideinsätzen mit unsicheren Wirkungsgraden hinsichtlich des richtigen Einsatzzeitpunktes und der kurzen Wirkungsdauer rückt die Wahl einer BYDV-resistenten Sorte als genetische und damit wirkungsvollste Pflanzenschutzmaßnahme in den Vordergrund. Vom Anbau der BYDV-resistenten Sorten profitieren somit Umwelt und Anbauer gleichermaßen.