Im Gegensatz zu den von Insekten übertragenen Getreideviren WDV und BYDV ist der Überträger des Gerstengelbmosaikvirus und des Gerstenmosaikvirus der Bodenpilz Polymyxa graminis.
Als Wurzelparasit von Gräsern ist er in allen Böden weit verbreitet. Unter natürlichen Bedingungen kommt das Virus hauptsächlich in Wintergerste vor. Es wird in zwei Stämme unterteilt, BaYMV 1 und BaYMV 2.
Schadbild
Im zeitigen Frühjahr treten in Gerstenbeständen nesterweise bis flächige Vergilbungen auf. Die Nester breiten sich in Richtung der Bodenbearbeitung aus.
Auf jüngeren Blättern sind strichförmige hellgrüne bis gelbe Aufhellungen parallel zu den Blattadern zu erkennen. Das Schadbild der Einzelpflanze ähnelt dem eines Magnesiummangels.
Ältere Blätter vergilben von der Blattspitze her mit braunen, nekrotischen Streifen. Befallene Pflanzen sterben meist ab.
Erkrankte Pflanzen sind weniger winterhart, kleiner im Wuchs, weniger dicht, mit verkürzten Stängeln und reduziertem Wurzelsystem.
Der Virusbefall ist einmalig und tritt nicht immer an der gleichen Stelle auf.
Das Virus kann durch einen ELISA-Test an Blattsaft verdächtiger Pflanzen nachgewiesen werden.
Fast alle Anbaugebiete sind flächendeckend mit Typ 1 befallen. Typ 2 ist weniger aggressiv, verursacht vergleichsweise geringere Schäden, breitet sich stetig aus.
BMMV und BYMV treten häufig gemeinsam auf und zeigen die gleichen Symptome.
Schadwirkung
Da es keine direkte Bekämpfungsmöglichkeit der bodenbürtigen Gelbmosaikviren gibt und die Dauersporen über Jahrzehnte im Boden überlebensfähig bleiben, bieten GMV Typ 1+2 resistente Sorte die einzige Versicherung gegen Ertragsverluste von bis zu 40 %.