Rückblick Raps Herbstaussaat 2024

11.11.2024

Nach der Aussaat des Rapses, die im Zeitraum zwischen Mitte August und Anfang September erfolgen sollte, ist die sichere Bestandesetablierung im Herbst von zentraler Bedeutung. Diese ist Voraussetzung für eine gute Überwinterung des Rapsbestands und somit ideal für eine gute Frühjahrsentwicklung und hohe Rapserträge. Der zum Vegetationsende anzustrebende „optimale Rapsbestand“ ist durch gesunde Einzelpflanzen mit 8 – 12 Laublättern, einem Wurzelhalsdurchmesser von 10 – 15 mm und einem ausgeprägten Wurzelsystem gekennzeichnet. Wichtig ist hierbei, dass der Raps vor dem Winter noch nicht zur Stängelbildung übergeht und der Vegetationskegel flach über der Erdoberfläche bleibt.

Aussaatbedingungen waren vielerorts gut

Der Blick aufs Feld zeigt, dass die diesjährige Herbstausaat in vielen Anbaugebieten Deutschlands durch gute Aussaatbedingungen und ausreichend Niederschläge begünstigt wurde. Dies ermöglichte dem Raps vielerorts ein schnelles Auflaufen und eine gute Jugendentwicklung, die uns von einer guten Überwinterungsfähigkeit dieser Bestände ausgehen lässt. Unter den gut entwickelten und gesunden Rapsbeständen gibt es hier aber auch solche, die aufgrund der milden Temperaturen im Oktober zu überwachsen drohen. 

Aber regional Trockenheit auch nach der Aussaat

Anzumerken ist jedoch, dass auch dieses Jahr wieder Anbauregionen - v.a. im Osten Deutschlands (Brandenburg und Sachsen-Anhalt) - zu verzeichnen sind, in denen sich die Rapsbestände in Folge einer zögerlichen Etablierung etwas schwächer präsentieren. Der Hauptgrund hierfür war primär die Trockenheit zur Aussaat, die z.T. Auswirkungen auf den Saattermin hatte. 

Frühsaaten dieses Jahr (oft) besser etabliert

Vielerorts sehen die Frühsaaten in diesem Jahr besser aus als die Spätsaaten. Ein in der Betrachtung nicht zu vernachlässigender Faktor ist hierbei der Zuflug des Rapserdflohs, der verglichen mit dem Herbst 2023 zu einem späteren Zeitpunkt und in einem schwächeren Ausmaß erfolgte. Während der Lochfraß des Erdflohs von früh gesäten und gut entwickelten Beständen deutlich besser toleriert werden konnte, setzte der Erdflohbefall dem Spätsaaten in manchen Regionen deutlich stärker zu.

Doch nicht nur der Saatzeitpunkt spielt eine wichtige Rolle. Auch Sortenunterschiede sollten nicht unterschätzt werden. Beobachtet werden konnte, dass frohwüchsige Sorten wie z.B. AMBASSADOR oder ARCHIVAR, aber auch die kohlhernieresistenten Sorten LG BARACUDA und LG SCORPION durch eine schnellere Entwicklung nach der Aussaat auffielen.

Frohwüchsige Sorten im Vorteil

Diese schnelle Bestandesetablierung kann helfen den Zeitraum, in dem die Pflanzen ein Entwicklungsstadium aufweisen, das besonders durch den Lochfraß des Erdflohs oder Schneckenfraß gefährdet ist, zu verkürzen. Zusätzlich ist es möglich, dass Phasen mit einem besonders hohem Schädlingsdruck umgangen werden. Auch eine auf der raschen Jugendentwicklung basierte Spätsaateignung hilft hierbei enorm.

Fazit: Im Herbst werden die Weichen für eine gute Ernte gestellt. Neben dem richtigen Saatzeitpunkt kann insbesondere auch die Frohwüchsigkeit einer Sorte entscheidend zum Erfolg beitragen. LG hat die passenden Sorten für Sie im Angebot.

Stand 11.11.2024 - Niklas Schwab, Produktmanager Raps bei LG