Bonn, August 2020. Der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) hat den Saatgutwechsel beim Getreide bekannt gegeben. Im Wirtschaftsjahr 2019/2020 ist der Anteil der mit Z-Saatgut bestellten Flächen auf 57 Prozent gestiegen. Dennoch sieht Geschäftsführer Dr. Dennis Hehnen weiterhin Steigerungspotenzial. Der flächenmäßige Einsatz von Z-Saatgut lege nicht nur die Basis für gute Erträge, er könne auch zum Schutz vor Krankheiten wie Flugbrand beitragen.
Der Saatgutwechsel beim Getreide stieg über alle Sorten hinweg um fünf Prozentpunkte auf 57 Prozent an. Auch beim Wintergetreide stieg der Saatgutwechsel von 52 auf 57 Prozent an. Die Werte liegen seit einigen Jahren auf einem stabilen Niveau. Zufrieden gebe man sich damit aber nicht. „Wir sehen hier auf jeden Fall noch ein großes Steigerungspotenzial“, sagt Dr. Dennis Hehnen, Geschäftsführer beim GFS. Man sei jedoch optimistisch, dass der Einsatz von Z-Saatgut in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnt.
„Mehr als die Hälfte der Landwirte hat verstanden, dass Saatgut die Grundlage für ihren Anbau ist und dass es sich lohnt, Z-Saatgut einzusetzen,“ so Hehnen. Mit dem Kauf von Z-Saatgut sichere man nicht nur den züchterischen Fortschritt. Man profitiere von geprüfter Qualität und im Zweifel vom Reklamationsmanagement. „Das gibt dem Landwirt eine Sicherheit, die er im Nachbau nicht hat.“ Zudem nehme gesundes keimfähiges Saatgut durch den Wegfall von bestimmten Pflanzenschutzmitteln und unter widrigen Umwelteinflüssen eine zunehmend wichtigere Rolle ein.
In der vergangenen Saison hatten viele Landwirte verstärkt mit Krankheiten wie Flugbrand zu kämpfen. Insbesondere Gerste war ungewöhnlich stark betroffen. Dieses Problem könnte zukünftig häufiger auftreten. „Gerade deshalb ist es extrem wichtig, mit gesundem Saatgut zu arbeiten“, erklärt Hehnen. Die Vermehrungsbestände für Z-Saatgut werden genauestens auf Krankheitsbefall geprüft. Eine sorgfältige Aufbereitung schützt das Saatgut. So kann eine Weiterverbreitung von Krankheiten durch den Einsatz von Z-Saatgut effizient eingedämmt und der Krankheitsdruck reduziert werden.
Mit dem Saatgutwechsel wird der Anteil der mit Z-Saatgut bestellten Flächen an der gesamten Getreideanbaufläche beschrieben. Er wird aus den Saatgutumsätzen der deutschen Züchter, den Anbauflächen in Deutschland und der Aussaatstärke aus den zur Anerkennung gemeldeten Vermehrungsflächen berechnet.
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