Bonn (DMK) – Das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) weist auf den bevorstehenden Larvenschlupf des Maiszünsler-Falters (Ostrinia nubilalis) hin, dessen Larven zu den wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlingen weltweit zählen. Durch den Befall kommt es zu primären Ertrags- und Qualitätsverlusten und insbesondere beim Körnermais zu sekundärem Fusarium-Befall. Die aus dem Süden eingewanderte Art tritt in Deutschland mittlerweile in allen Maisanbaugebieten auf. Ein gezieltes Strohmanagement nimmt dabei eine zentrale Rolle in der Bekämpfungsstrategie ein.
Befallssymptome frühzeitig erkennen
Aufgrund des hohen Vermehrungspotenzials ist es sehr wichtig, die Symptome eines Befalls frühzeitig zu erkennen. Bereits vor der Ernte sollte der Bestand auf abgeknickte, meist rot verfärbte Fahnen sowie Bohrlöcher mit Bohrmehl oder abgeknickte Stängel mit Fraßgängen überprüft werden. Der Flug des Falters und die Eiablage sind stark vom Entwicklungsstand des Maises und der Witterung abhängig. An wärmeren Standorten wie dem Rheintal beginnt der Flug bereits Anfang Juni, in kühleren Regionen bis zu vier Wochen später. Eine vom Informationssystem Integrierter Pflanzenproduktion (ISIP) bereitgestellte interaktive Deutschlandkarte, welche den Flugbeginn des Maiszünslers prognostiziert, kann auf www.isip.de unter dem Reiter Entscheidungshilfen abgerufen werden.
Der Maiszünslerbefall kann in der Regel gut präventiv verhindert oder eingedämmt werden. Die Strategie sollte dazu aus einer Kombination von mechanischen, biologischen und chemischen Behandlungsmaßnahmen bestehen, die von einer intensiven Bestandskontrolle begleitet werden.
Kombination von Bekämpfungsmethoden
Der ideale Zeitpunkt zur biologischen Bekämpfung ist unmittelbar nach der Eiablage. Das biologische Verfahren der Trichogramma-Schlupfwespen-Ausbringung mittels Drohne sollte zeitlich auf den Larvenschlupf abgestimmt sein. Dieser natürliche Feind des Zünslers wird in kleinen Kugeln über dem Feld ca. alle 7 Meter ausgebracht und kann mit 70 % beinahe den Wirkungsgrad einer chemischen Behandlung erreichen.
Nach einer 5- bis 14-tägigen Reifephase schlüpfen die Raupen des Maiszünslers. Dies ist der optimale Zeitpunkt für eine chemische Behandlung. Voraussetzung ist dabei, dass die Wuchshöhe des Maises eine solche Behandlung noch zulässt. Ab einer bestimmten Vegetationsphase sind chemische Maßnahmen nur noch mit Hochradtechnik realisierbar.
Bis zur Ernte wandern bis zu 80 % aller Larven zur Überwinterung in den unteren Teil des Stängels in den Bereich unterhalb des zweiten Knotens. Nach der Ernte ist der ideale Zeitpunkt für mechanische Bekämpfungsstrategien. Dazu müssen die Stoppeln gründlich zerkleinert und Erntereste tief und sauber eingearbeitet werden. Dadurch wird der Lebenszyklus des Schädlings im Winter nachhaltig gestört. Der Verzicht auf eine Stoppelzerkleinerung führt hingegen zu einer erhöhten Vermehrungsrate im Folgejahr. In der Regel ist eine einmalige Behandlung pro Jahr ausreichend. Jedoch wurden in Süddeutschland Maiszünslerrassen entdeckt, die pro Jahr zwei Generationen hervorbringen können, was eine zweimalige Behandlung erfordert. Temperatur und Niederschlag sind entscheidende Faktoren für die Entwicklungsdynamik des Schädlings.
Gemeinschaftsleistung Prävention
Das DMK weist darauf hin, dass die Eindämmung der Maiszünslerpopulation langfristig nur erfolgreich verlaufen kann, wenn die beschriebenen Zerkleinerungs- und Bodenbearbeitungsmaßnahmen von allen landwirtschaftlichen Betrieben in den betroffenen Maisanbaugebieten umgesetzt werden. Ausführlichere Informationen und hilfreiche Praxistipps können in der DMK-Broschüre „Stroh- und Stoppelmanagement nach Mais“ nachgeschlagen werden. Diese ist kostenlos im DMK-Shop abrufbar (PDF).
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